Über die nadis (Nerven):

Die nadis entsprechen in etwa den Nerven. Sie haben jedoch nicht nur physische, sondern auch astrale oder feinstoffliche Bedeutung. Sie können als astrale Kanäle (nadi bedeutet „Röhre“ oder „Ader“) bezeichnet werden.

Die Wirbelsäule ist innen hohl. Durch die hohle Röhre in der Wirbelsäule führt ein feinstofflicher Nervenstrang vom Gehirn zum After. Der Sanskritname dieses Stranges ist susumna (zentraler Wirbelsäulenkanal). Auf beiden Seiten dieses zentralen Kanals susumna befindet sich je ein weiterer Nervenstrang (nadi), der in Sanskrit ida bzw. pingala genannt wird.

Ida wird auch als Mondnerv bezeichnet, seine Wirkungsweise ist vorwiegend passiv

Pingala wird auch als Sonnennerv bezeichnet, seine Wirkungsweise ist vorwiegend aktiv. Sie berühren sich in jedem Zentrum.

Ida, pingala und susumna sind die drei wichtigsten nadis. Unter diesen nadis ist susumna der Allerwichtigste.

Die Yogis beschäftigen sich viel mit diesen nadis und konzentrieren sich auf sie, denn kundalini sakti, die Schlangenkraft, tritt in den Durchgang des citrini nadi (citrini nadi liegt innerhalb von susumna) ein und steigt durch diesen Nervendurchgang innerhalb der Wirbelsäule zur Fontanelle auf. Dadurch erreicht ein Yogi Befreiung.

Normalerweise ist der Nervendurchgang des susumna blockiert, aber durch die richtigen Übungen und die richtige Atmung öffnet sich der Durchgang des susumna. Kundalini sakti, die im muladhara (Steißbeinzentrum) schläft, erwacht und kann durch den Durchgang des susumna und citrini nadi aufsteigen, um sahasrara (die Fontanelle) zu erreichen. Das hängt aber letztlich von der Gnade Gottes ab. Allein durch das Üben der asanas ist es nicht möglich, diesen Zustand zu erreichen. Der Aspekt Gottes, der als kundalini bekannt ist, muß dabei seine Gunst gewähren.

Susumna befindet sich im mittleren Kanal der Wirbelsäule;
Ida
der linke, parasympathische Nervenstrom, reicht vom linken Nasenloch via Schädelbasis bis zum Steißbeinzentrum.
Pingala
, der rechte, sympathische Nervenstrom, reicht vom rechten Nasenloch via Schädelbasis bis zum Steißbeinzentrum.

 

(Aus unserem Yogalehrbuch "Yogamrita" von Yogi Paramapadma Dhiranandaji)